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Über die Nordlandsruta nach Umbukta

  • von AnNa
  • 19 Aug., 2019

Der Einstieg für uns in die Nordlandsruta begann kurz vor der schwedischen Grenze. Da wir an dem Tag schon einige Kilometer hinter uns gebracht hatten, entschieden wir uns zur Statskoghytta zu laufen. Eine kleine niedliche Hütte mit 4 Schlafplätzen und einem kleinen Aufenthaltsraum, die umsonst genutzt werden konnte. Zwar verlief der Weg zur Hütte die ganze Zeit parallel am Krutvatnet-See entlang und es war angenehm zu laufen., doch auf den Weg sahen wir so viele Hütten die auf dem Berg gebaut waren, dass wir uns fragten wann kommt denn endlich unsere.

Als wir die Hütte erreichten machten wir uns noch schnell etwas zu Essen und gingen zu Bett.

Den nächsten Morgen haben wir ganz entspannt angehen lassen. Wir schliefen aus und frühstückten gemütlich. Und trotzdem fühlten wir uns an dem Tag beide irgendwie nicht fit. Wir machten uns dennoch auf den Weg und legten schon nach ein paar Kilometern an einem See eine Pause ein. Diese war auch notwendig, denn unser Kreislauf war etwas im Keller. Ein zweites Frühstück genehmigten wir uns und danach ging es uns gleich viel besser. :) Weiter gings durch die wunderschöne Natur.
Nachdem wir abgestiegen sind, und der Blick auf die Uhr viel, entschieden wir uns unser Zelt direkt auf der Wiese an einen Fluss aufzubauen, zu kaputt waren wir um weiter zu gehen. Und wer weiß ob wir einen besseren Zeltplatz gefunden hätten.

Am nächsten Morgen lachte die Sonne und wir waren gerade dabei alles einzupacken, als uns ein älteres Ehepaar mit Eimern begegnete. Sie wollten Moltebeeren sammeln und fragten uns ob wir welche auf den Weg gesehen hätten und ob schon andere Leute zum sammeln gekommen wären. Beides konnten wir ihnen beantworten – Moltebeeren waren reichlich auf den Berg, einige waren allerdings noch nicht reif. Und andere Leute haben wir nicht gesehen. Man konnte dem Ehepaar eine leichte Erleichterung im Gesicht anerkennen. :D

Wir verabschiedeten uns und machten uns auf den Weg, denn der Einstieg über den nächsten Berg war 6 Kilometer entfernt von unserer Position. Die 6 Kilometer waren aber einfach zu laufen, denn es ging über eine Kiesstraße. Unser Ziel war heute eine private Unterkunft die uns Thomas (Thomas ist letztes Jahr NPL gelaufen) empfohlen hat.
Am Einstieg angekommen legten wir eine kurze Snack- und Trinkpause ein und nutzen den Schatten von den Autos die auf der Parkfläche standen. Gestärkt machten wir uns dann auf den Weg und der Aufstieg war am Anfang wirklich hart.

Am ersten Fluss füllten wir unsere Wasserflaschen wieder auf. Die Landschaft war wieder wunderschön und wir nahmen uns die Zeit diese zu genießen. Andreas versuchte auch noch einmal sein Glück beim angeln, doch wieder ohne Erfolg. Mal sehen ob er noch einmal einen Fisch fängt :D.

Während wir wieder abstiegen, kamen wir an einen riesen großen alten Baum vorbei, der eine Sehenswürdigkeit ist. So einen Baum, haben wir noch nie gesehen. Es ist eher untypisch für die Region, dass dort so ein großer Baum wächst.


Den Baum konnten wir leider nicht im ganzen fotografieren

Eine Brückenüberquerung gehörte an diesen Abend auch noch dazu. Allerdings sah die Brücke weniger einladend aus, da es ziemlich tief hinunter ging und ein Warnhinweis am Pfeiler hing, wenn die Brücke Schäden hätte, sollte man doch netterweise anrufen ….

Es war schon relativ spät als wir die Straße erreichten, wo das Schild von der Unterkunft hing. Auf dem Schild war der Hinweis vermerkt, dass man anrufen könnte und man würde abgeholt werden. (Die Unterkunft war ca. 4 Kilometer entfernt)
Wir überlegten, ob wir noch anrufen sollten oder ob es zu spät war. (Es war bereits 21 Uhr). Ein Versuch war es Wert – und tatsächlich konnte uns Håkon noch abholen. :)

Und Thomas, hatte recht, die Unterkunft war wirklich schön :)


Håkon fragte uns noch ob wir für den Abend noch was brauchen würden oder für den nächsten Tag, da er einkaufen gehen wollte und uns etwas mitbringen könnte. Wir sehnten uns nach einer Cola und bestellten diese direkt bei ihm. Etwas anderes viel uns in dem Moment gerade nicht ein – außer einer warmen Dusche. Håkon musste lachen und konnte das verstehen. Er verschwand kurz in seinem Haus und brachte uns eine kalte Cola und Orangensaft. :)


Spontan entschieden wir uns am nächsten Tag einen Ruhetag einzulegen und das war auch eine gute Entscheidung. Denn es regnete die meiste Zeit an dem Tag. Den Ruhetag nutzen wir wieder um unsere Wäsche zu waschen. :)

Nachmittags hatten wir noch eine sehr nette Unterhaltung mit Håkon und Kari und ganz viel Schokolade. :D
Wir erfuhren eine Menge über das Haus und über die Umgebung und fanden es auch sehr interessant. Gerade waren sie dabei mit einigen Nachbarn ein kleines Feriencamp für Kinder aufzubauen, was in den nächsten Wochen eröffnet werden sollte. :)

Wir packten an dem Abend noch unsere Rucksäcke fertig, denn am nächsten Morgen wollten wir weiter gehen. Håkon bot uns an, uns wieder zum Einstieg zu bringen, obwohl es nur 2 Kilometer gewesen wären, nahmen wir das Angebot gerne an. :)

Die Nacht war sehr stürmisch gewesen und dass Wetter am nächsten Morgen sah noch immer sehr ungemütlich aus. Wenigstens regnete es anfangs nicht und wir hatten auf den Berg nur mit den Windböen zu kämpfen. Trotz des Nebels und dem starken Wind, genossen wir es zu laufen. Der Weg war schön und wir erreichten ziemlich schnell eine „Notfallunterkunft“. Die SpjeltfjelldalskØta auch BalskØta genannt, ist eine Art Tipi-Hütte und wurde von Samis gebaut. Bei einem Unwetter zum Beispiel kann man hier Schutz finden.

Doch man sollte nicht zu viel erwarten, es ist einfach nur eine kleine Hütte mit einer Feuerstelle und einem Dach über den Kopf. :)

Es ging für uns weiter über matschige Flächen und Flüssen. Wir waren schon ziemlich kaputt und die letzten Kilometer zogen sich wieder. Leider fing es auch da an zu regnen.

Irgendwann entdeckten wir im Wald ein großes Feuer, leichte Panik stand uns ins Gesicht geschrieben, brennt etwa die Gressvasshytta ?! (Unser heutiges Ziel).

Als wir die Hütte erreichten, stellte sich das Feuer als ein Lagerfeuer bzw. Müllverbrennungsfeuer heraus, denn es waren Leute an der Hütte, die dort arbeiteten. Die Gressvasshytta soll nämlich vergrößert werden und so lag auch um die Hütte verteilt eine Menge Material. Erschöpft und durchnässt bezogen wir das letzte Zimmer und hingen unsere Sachen erst einmal zum trocknen auf. Wir kamen schnell mit den norwegischen Leuten ins Gespräch und bekamen sogar nach unser Abendessen ein Dessert.

Frische Moltebeeren mit KremflØte und Zucker. Es war sehr lecker.

Der nächste Morgen begann für Nathalie überhaupt nicht gut. Sie fühlte sich ziemlich schlecht und hatte Magenprobleme. So etwas kann man auf der Wanderung überhaupt nicht gebrauchen. Die norwegischen Leute bekamen mit, dass sie sich an diesen Tag nicht gut fühlte und boten uns an, uns mit dem Boot mitzunehmen und nach Mo I Rana zu fahren. Wir überlegten nicht lange und stimmten zu, denn Mo I Rana lag eh auf unserer Route und wir sparten uns dadurch einige Lauftage.

Auf den Weg nach Mo I Rana legten wir einen kleinen Zwischenstopp bei Umbukta ein und sammelten unser Versorgungspaket ein. Die Besitzerin hatte Verständnis dafür, dass wir nicht bleiben konnten und wünschte Nathalie noch gute Besserung.
In Mo I Rana nahmen wir uns ein kleines Zimmer und Nathalie konnte sich erst einmal ausruhen. Noch am Abend fühlte sich Nathalie schon besser, trotzdem entschieden wir uns dafür die Route etwas umzuplanen. Statt über den nächsten Berg zu gehen, wollten wir über die E6 zur Bolnastua laufen um von dort aus über den Polarkreis zu laufen zur Lønstuahytta bis nach Sulitjelma.

In Sulitjelma wartet nämlich unser nächstes Versorgungspaket und BjØrn der Campingplatzbesitzer wurde langsam ungeduldig, er wollte uns endlich kennenlernen :D

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